Die Gewalt hat nicht das letzte Wort

Gegen eine Atmosphäre aus Angst, Hass und Misstrauen

20. Dezember 2016


Wir sind alle erschüttert von dem Anschlag in Berlin, dem so viele unschuldige Menschen zum Opfer gefallen sind. Unsere Gedanken gehen jetzt zu den Angehörigen der Opfer und zu denen, die in den Krankenhäusern liegen. Wir können uns vorstellen oder jedenfalls ahnen, welche Abgründe sich jetzt für sie auftun.

Der Ort dieses Anschlags war ein Weihnachtsmarkt. Ein Ort, an dem Menschen Geschenke kaufen um ihren Liebsten eine Freude zu bereiten. Dieser Ort steht für eine Lebenskultur, steht für eine Lebenskultur der Mitmenschlichkeit, der wechselseitigen Zuwendung, für Zuversicht.

Ich sage in aller Klarheit: Wir werden uns diese Zuversicht, diese Kultur der Mitmenschlichkeit von diesen Gewalttätern nicht zerstören lassen! Wir werden nicht zulassen, dass sich in unserem Land eine Atmosphäre der Angst, eine Atmosphäre des Hasses, eine Atmosphäre des Misstrauens ausbreitet. Diesen Triumph werden wir den Gewalttätern nicht gönnen!

In diesen Tagen hören wir vielleicht besonders genau auf die Weihnachtsbotschaft: Die Weihnachtsbotschaft erzählt von einem Kind in der Krippe, das als erwachsener Mann, Jesus von Nazareth, den Tod als Gewaltopfer am Kreuz stirbt. Und wieder auferweckt wird. Die Gewalt hat nicht das letzte Wort, das Leben siegt. Und deswegen werden wir in diesen Tagen in unseren Kirchen die Weihnachtslieder mit großer Kraft singen, mit besonderer, vielleicht auch mit trotziger Kraft singen.

Wir werden nicht zulassen, dass uns die Zuversicht verloren geht. Denn wir wissen, dass das Licht in der Dunkelheit scheint und am Ende das Licht bleiben wird.