„Sie geben Mut und ebnen immer neue Wege“

Professionelle Hilfe und ehrenamtliches Engagement für Einsatzfolgegeschädigte

6. Juli 2106

Der Projektverantwortliche Militärdekan Christian Fischer und Sigurd Rink, der evangelische Bischof für die Seelsorge in der Bundeswehr
Der Projektverantwortliche Militärdekan Christian Fischer und Sigurd Rink, der evangelische Bischof für die Seelsorge in der Bundeswehr (Foto: Militärseelsorge/Töpelmann)

Unter dem Motto „Gemeinsam für die Menschen in unserer Bundeswehr“ haben sich auf dem Paradeplatz des Verteidigungsministeriums in Berlin 25 Organisationen mit ihrer Arbeit für Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr präsentiert, unter ihnen die Evangelische Militärseelsorge und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS). Die Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen, würdigte das „Netzwerk der Hilfe“, die haupt- und ehrenamtlich geleistet wird. „Sie geben Mut, Sie ebnen immer neue Wege, Sie haben ein offenes Ohr, sind eine Schulter zum Anlehnen“, sagte die Ministerin vor hunderten von Gästen. Die Hilfsangebote seien ein Gegentrend zum gegenwärtigen Individualismus in der Gesellschaft. Für diesen unermüdlichen Einsatz wolle sie Dank sagen.

Bei einem Rundgang zu den einzelnen Hilfsangeboten kam von der Leyen auch zum Präsentationsstand der Evangelischen Militärseelsorge. Hier zeigte Militärdekan Christian Fischer, wie im Projekt „Seelsorge für vom Einsatz betroffene Menschen“ Betroffenen mit posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS)  und ihren Familien geholfen wird. Freizeiten, Seminare und tiergestützte Betreuung mit Pferden oder Eseln gehörten zum Angebot für die einsatzgeschädigten Menschen, die teils bereits aus der Bundeswehr ausgeschieden seien. Die professionelle Hilfe im Psychosozialen Netzwerk (PSN) wird wissenschaftlich von der Berliner Charité und dem  Bundeswehrkrankenhaus Berlin begleitet, so Fischer.

Im Rahmen des Programmes stellte der Leiter des Zentrums für Psychiatrie und Psychotraumatologie (Bundeswehrkrankenhaus Berlin), Oberstarzt Dr. Peter Zimmermann, eine PTBS-App vor, mittels der Erkrankte sich Informationen besorgen, Symptome erkennen, Entspannungsmodule aufrufen und Unterstützung finden können. „Ein niederschwelliges Kontakt und Informationsangebot des Sanitätsdienstes“, nannte das der Dozent.

Militärbischof Dr. Sigurd Rink dankte am Stand der Militärseelsorge gemeinsam mit der Ministerin den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ökumenischen Projektes für ihre Hilfe und Ermutigung.

Projektträger sind die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr und die Katholische Militärseelsorge.  An einzelnen Bundeswehrstandorten führen Militärgeistliche eigenständige Angebote im Rahmen des Projektes durch, die durch die Projektleitung begleitet und dokumentiert werden.