Fest über Grenzen und Konfessionen hinweg

Countdown für ein historisches Jubiläum

9. Mai 2016


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„Ich freue mich riesig darüber, dass wir dieses Jubiläumsjahr als ein Christusfest in ökumenischer Gemeinsamkeit feiern“, sagt der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. Eine Pilgerreise ins Heilige Land im Oktober 2016 mit hochrangigen Vertretern von EKD und Katholischer Deutscher Bischofskonferenz wird sichtbares Zeichen dafür sein, dass die Reformation nicht mehr in erster Linie als Kirchenspaltung gesehen wird. Und zur Eröffnung des Jubiläumsjahres feiert Papst Franziskus am Reformationstag 2016 im schwedischen Lund gemeinsam mit dem Lutherischen Weltbund einen Gottesdienst – „ein großes und klares Zeichen“, freut sich Bedford-Strohm.

Die internationale Dimension der Reformation spiegelt sich auch in den geplanten Großveranstaltungen wider: Im November 2016 startet der Europäische Stationenweg in Genf und knüpft dann ein Band zwischen europäischen Städten, die von der Reformation geprägt wurden. Über Mitteldeutschland mündet der Stationenweg in die Weltausstellung Reformation „Tore der Freiheit“ in Wittenberg. Die Ausstellung, in der Kirchen, Initiativen und Künstler ihre Sicht auf die Reformation präsentieren, eröffnet am 20. Mai 2017 die „heiße Phase“ der Jubiläumsfeierlichkeiten. Zu deren Höhepunkt werden Ende Mai Hunderttausende zum Deutschen Evangelischen Kirchentag nach Berlin und Wittenberg strömen.

Auch sechs „Kirchentage auf dem Weg“ in Mitteldeutschland führen zum Festgottesdienst am 28. Mai in die Lutherstadt, wo die Besucher im nächsten Jahr ein 360-Grad-Reformationspanorama des Berliner Künstlers Yadegar Asisi besuchen können. Im Konfi- und Jugendcamp erleben rund 1.400 Jugendliche aus ganz Deutschland ihren Wittenberger Reformationssommer. Zahlreiche Prominente werden 2017 zu „Reformationsbotschaftern“ und ein Pop-Oratorium über Luther tourt durch viele deutsche Großstädte.

„2017 feiern wir den Glauben und leben die Gemeinschaft miteinander und über konfessionelle, interreligiöse und internationale Grenzen hinweg“, sagt EKD-Synodenpräses Irmgard Schwaetzer, „diese Erfahrungen wollen wir für einen Aufbruch der Kirche nutzen.“ Und die Präsidentin des Kirchentags 2017, die Schweizer Theologin Christina Aus der Au, betont: „Das Reformationsjubiläum gibt Gelegenheit, in all seinen Anlässen und Begegnungen diesen Glauben neu zu entdecken.“