Schulferien

Wolfgang Huber - Kolumne in der BZ

16. Juli 2009


Endlich Schulferien! Erleichterung bei Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern! Endlich Urlaub! So denken viele, die sich jetzt auf den Weg machen können. Einmal ausspannen und dem Druck der Verpflichtungen entkommen. Was lange aufgeschoben wurde, ist nun möglich: Man kann sich den Freunden widmen, gemeinsam mit der Familie Unternehmungen planen oder sich einfach ausruhen. Viele werden in den Urlaub fahren. Hoffentlich spielt das Wetter mit!

Besonderen Anlass zur Freude haben die Abiturientinnen und Abiturienten. Für sie beginnt jetzt eine neue Lebensphase. Zugleich werden auch große Herausforderungen auf sie zukommen, sei es im Zivildienst oder im Wehrdienst, in der Berufsausbildung, beim Studium oder im freiwilligen sozialen Jahr.

In unserer Stadt machen inzwischen etwa 40 Prozent eines Altersjahrgangs Abitur. Berlin hat damit eine der höchsten Abiturientenquoten Deutschlands. Dies ist eine gute Nachricht, denn im europäischen Vergleich liegt Deutschland eher im unteren Bereich. Wir brauchen jedoch viele junge Menschen, die sich auf eine qualifizierte Ausbildung oder ein Studium einlassen. Ebenso wichtig ist, dass sie es gut zum Abschluss bringen. Eine solide, umfassende Schulbildung ist dafür die beste Voraussetzung.

Beim Abitur haben in diesem Jahr die Schülerinnen und Schüler evangelischer Schulen besonders gut abgeschnitten. Den besten Abi-Durchschnitt in Berlin hatten das Gymnasium zum Grauen Kloster in Charlottenburg und die Evangelische Schule Frohnau. Dies zeigte übrigens auch der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, der vor kurzem zum Abschluss kam. Auch hier belegten Schülerinnen und Schüler dieser evangelischen Schulen Spitzenpositionen.

Die beiden Schulen fördern nicht nur geistige Leistungen, sondern stärken auch soziale Verantwortung. Im Gymnasium zum Grauen Kloster sind im 11. Schuljahr Sozialpraktika für alle Schülerinnen und Schülern verpflichtend. Denn über Verantwortung kann man nicht nur reden, man muss sie einüben. Erst die Verbindung zwischen geistigen und sozialen Kompetenzen befähigt junge Menschen dazu, künftige Aufgaben kreativ zu lösen.

Ich freue mich mit denen, die stolz und erleichtert in die Ferien fahren können. Aber ich habe auch die im Sinn, die mit Sorgen auf das neue Schuljahr schauen. In der Bibel heißt es: „Weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit.“ Der Sommer ist für mich die richtige Zeit zum Lachen und Tanzen. Allen, die sich auf den Weg in den Urlaub machen, wünsche ich einen guten Ferienbeginn.