Mehr Kinder heißt mehr Zuversicht!

Wolfgang Huber - Kolumne in der BZ

28. August 2008


Es ist die Nachricht der Woche: In Deutschland werden wieder mehr Kinder geboren! Zum ersten Mal seit vielen Jahren zeigt die Kurve der Geburtenentwicklung wieder in die richtige Richtung, nämlich nach oben!

Kinder gelten nicht mehr als Lebenshindernis und Spaßbremse. Ich freue mich darüber! Vor zwei Jahrzehnten hielten es viele für verantwortungslos, Kinder in die Welt zu setzen. Das Gegenteil ist richtig. Deshalb nehmen die Eltern von heute die Verantwortung für Kinder an. Sie suchen nach tragenden Werten. Sie stellen sich den Herausforderungen, die mit dem Aufwachsen von Kindern verbunden sind.

Von Eltern wird heute viel erwartet. Sie sollen bei den Hausaufgaben helfen, mit ihren Kindern spielen, Zuwendung bieten, ein aufgeräumtes Zuhause gewährleisten, ihre Kinder kulturell anregen, zu Sport und gesunder Ernährung anhalten. Eltern sind aber nicht die Ausputzer der Nation. Sie haben angemessene Unterstützung verdient. Leider sind noch immer vor allem alleinerziehende Mütter einem erheblichen Armutsrisiko ausgesetzt.

Doch die Wende zum Positiven ist geschafft. Mütter haben wieder eine Perspektive. Familie und Beruf sind keine Gegensätze mehr. Die familienunterstützenden Maßnahmen werden erweitert. Das Elterngeld kann den Übergang in die Familiephase erleichtern. Dank der Vätermonate können sich auch die Männer intensiver in die Familienarbeit einbringen. Sie nutzen dies immer stärker. Den Eltern von heute ist die Verantwortung für andere genauso wichtig wie die persönliche Freiheit.

Zu dem Kinderboom tragen vor allem Frauen im Alter zwischen 33 und 37 Jahren bei. Sie sollen berufliches Fortkommen, Familienplanung und die Realisierung persönlicher Wünsche gleichzeitig verwirklichen. Zu oft blieb dabei ausgerechnet der Kinderwunsch auf der Strecke.

Aber das Leben als Single trägt das große Risiko der Vereinsamung in sich. Spaß und Zärtlichkeit, Fürsorge und Fun, Genuss des Heute und Verantwortung für das Morgen bilden keine Gegensätze. Familien liegen voll im Trend.

Religiosität spielt dabei eine wichtige Rolle. Das belegt eine neue amerikanische Studie. Frauen, die beten, haben überdurchschnittlich viele Kinder. Das passt zusammen: Wer religiös ist, macht sich Gedanken über die Welt von morgen. Die aber ist ohne Kinder nicht denkbar.

Die gute Nachricht dieser Woche heißt, dass Vertrauen in die Zukunft steigt. Die Zuversicht wächst.