Bericht über ein Treffen dänischer und deutscher Kirchenvertreter

Konsultation des Rates für Internationale Beziehungen der Evangelischen Lutherischen Kirche von Dänemark, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigten Evangelischen Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD) vom 06. bis 08. Dezember

14. Dezember 2005


Erstmalig besuchte eine 15köpfige Delegation des Rates für internationale Beziehungen der Evangelischen Lutherischen Kirche von Dänemark die EKD und VELKD in Hannover. Die Delegation setzte sich aus Laien und Pfarrerinnen und Pfarrern zusammen. Die dänische Gruppe wurde von Prof. Paul Verner Skærved, Svendborg geleitet und von Bischof Dr. h. c. Rolf Koppe, OKR'in Antje Heider-Rottwilm, Bischof Dr. Johannes Friedrich und dem Präsidenten des Kirchenamtes der VELKD, Dr. Friedrich Hauschildt, empfangen.

Zur dänischen Gruppe zählten auch Delegierte für die anstehende ökumenische Versammlung in Porto Alegre im Frühjahr 2006.

Neben aktuellen ökumenischen Themen, wie die Vorbereitung der 3. Europäischen Ökumenische Versammlung in Sibiu 2007, wurden die Dänen über die zukünftige Verbindung der beiden Kirchenämter der EKD und der VELKD informiert. OKR Burkard Guntau stellte das Verbindungsmodell vor. Für die ökumenischen Partner bedeutet dies, in Zukunft in einem Haus die Vertreter EKD und der VELKD anzutreffen. OKR Norbert Denecke vom Kirchenamt der VELKD erklärte die zukünftige Rolle der VELKD im Verhältnis zur EKD und zählte dazu besonders die Wahrnehmung der Interessen des Deutschen Nationalkomitees für den Lutherischen Weltbund.

Auf dem Hintergrund des engen und stabilen Verhältnisses von Staat und Kirche in Dänemark, wo 83 % der Bevölkerung der Evangelischen Lutherischen Kirche angehören, wurden Trends und Analysen über die Kirchenmitgliedschaftsentwicklung in Dänemark und Deutschland ausgetauscht. Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgten die dänischen Partner den Bericht von OKR 'in Katharina Schubert über die Lage in den östlichen Gliedkirchen der EKD vor und nach der Wende von 1989. Die Wiedereinweihung der Frauenkirchen in Dresden wurde als ein Zeichen für die Kraft zum Wiederaufbau und zur Versöhnung auch über die Grenzen hinweg gewürdigt.

In das Programm integriert waren ferner Gespräche mit dem Präsidenten des Kirchenamtes der VELKD, Dr. Friedrich Hauschildt, und ein Treffen mit dem neuen Leitenden Bischof der VELKD, Dr. Johannes Friedrich, sowie dem Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes.

Ingesamt hat der Besuch gezeigt, dass die unmittelbare ökumenische Nachbarschaft in Zukunft noch mehr dafür genutzt werden kann, sich bei gemeinsamen Herausforderungen als Kirchen der Reformation in Europa entsprechend zu verständigen. Dies betrifft die Zusammenarbeit in Fragen des interreligiösen Gespräches mit dem Islam als auch der KEK, des Nordisch Deutschen Kirchen Konvents, ökumenischer Treffen im Ostseeraum (Theobalt) und der Zusammenarbeit mit dem Lutherischen Weltbund.

Hannover, 14. Dezember 2005

Für die Richtigkeit:

Christof Vetter