Alles hat seine Zeit – auch der Advent

Eine gemeinsame Initiative der Kirchen, von Städten und Gemeinden, des Einzelhandels, der Schausteller und Marktkaufleute und von Verbraucherverbänden

09. November 2005


„Alles hat seine Zeit.“ Dies ist nicht nur eine Weisheit der Bibel, sondern das haben Menschen zu allen Zeiten erfahren. Abgegrenzte Zeiten, Rhythmen, die das Leben gliedern, helfen uns, den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Sie geben Zeit zum Aufatmen und Raum zum Innehalten und Entspannen. Die Adventszeit wie auch die ihr vorausgehenden stillen letzten Wochen des Kirchenjahres sind im Jahreskreis wichtige Zeiten: Der Zeit der Einkehr und Stille sowie des Gedenkens an die Endlichkeit des Lebens folgt die Zeit der Erwartung, der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Nach dem Ewigkeitssonntag (Totensonntag)/Christkönigsfest beginnen die Wochen der Vorfreude auf das Fest der Geburt Jesu.

Oftmals sind jedoch aus den vier Adventswochen sechs oder mehr geworden. Weihnachtsaktionen und teilweise auch Weihnachtsmärkte beginnen häufig schon Mitte oder gar Anfang November. Unabhängig von den in einigen Regionen und Städten gewachsenen und traditionell anerkannten Weihnachtsmärkten, gibt es für einen solch vorzeitigen Beginn dieser Veranstaltungen keine entsprechende Rechtfertigung. Straßen und Schaufenster sind so weit vor dem Ewigkeitssonntag/Christkönigsfest bereits weihnachtlich geschmückt. Das – nicht nur für Kinder – besondere vorweihnachtliche Gefühl der Adventszeit, zu der Advents- und Weihnachtslieder ebenso gehören, wie der Bummel mit Freunden oder der Familie über einen Weihnachtsmarkt oder der Einkauf von Geschenken, wird durch die immer größere zeitliche Ausdehnung nicht gesteigert, sondern geht dabei verloren. Die besondere christliche Bedeutung dieser Zeit wie auch ihre prägende Kraft für unsere Gesellschaft und für familiäre Traditionen werden verdrängt.

Gegen diesen Trend wenden sich gemeinsam die Kirchen, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels, der Deutsche Schaustellerbund, der Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute, und der Verbraucherzentrale Bundesverband. Gemeinsam erinnern sie an die Besonderheit der Adventszeit und rufen dazu auf, die vorweihnachtlichen Traditionen wieder neu zu entdecken und mit Leben zu füllen. Sie hoffen, dass sich die Menschen Zeit nehmen für den Advent und ihn in angemessener Weise begehen. Es ist im Interesse aller, wenn die jahreszeitlichen Feste und Veranstaltungen ihren unverwechselbaren Charakter behalten. Alle Verbände weisen ihre Mitglieder ausdrücklich auf diesen Aufruf hin und bitten um regionale Unterstützung.

Die Initiatoren laden auch andere Verbände und Institutionen sowie Einzelpersonen ein, sich dieser Initiative anzuschließen.

Berlin, 9. November 2005


Evangelische Kirche in Deutschland (Margot Käßmann)
Kommissariat der deutschen Bischöfe (Karl Jüsten)
Deutscher Städte- und Gemeindebund (Helmut Dedy)
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (Hubertus Pellengahr)
Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute (Hans Peter Arens)
Deutscher Schaustellerbund (Klaus Wilhelm)
Verbraucherzentrale Bundesverband (Patrick von Braunmühl)

 

Auch Einzelpersonen sind eingeladen, diese Aktion zu unterstützen.

Zur Aktion

Advent ist im Dezember